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Die Kathedrale von Chartres ist nicht nur ein architektonisches Wunderwerk, sie ist auch ein in Stein gemeißeltes Buch mit Symbolen, die eine tiefe spirituelle Dimension offenbaren. Jedes Element, von der skulpturalen Fassade bis zu den prächtigen Buntglasfenstern, einschließlich des in den Boden eingravierten Labyrinths, lädt Sie zu einer Initiationsreise in das Herz des Heiligen ein.

Es brauchte nicht viel, bis der Grand Orient de Suisse Ende April für seine Mitglieder eine Reise nach Chartres organisierte. Die zwanzig Anmelder konnten an einer zweitägigen Veranstaltung teilnehmen, die von der angesehenen Loge La Franchise (www.logelafranchise.fr) des Grand Orient de France organisiert wurde.

Am Freitagnachmittag besichtigte die Gruppe zunächst das berühmte Labyrinth. Beachten Sie, dass dies die einzige Zeit in der Woche ist, zu der die Kirche den Zugang völlig frei lässt. Anschließend nahmen die Teilnehmer an einem offenen White Dress (d. h. einem Treffen, das auch Nicht-Freimaurern offen stand) teil, bei dem die in den Freimaurertempeln durchgeführten Arbeiten erläutert wurden. Am nächsten Tag wurde eine faszinierende Diashow zur Geschichte der Kathedrale und anschließend eine Führung durch das Gebäude selbst organisiert.

Die Kathedrale im Mittelpunkt von „Chartres en Lumière“

Erlauben Sie uns hier, unseren Schwestern und Brüdern der Respectable Lodge La Franchise für den sehr herzlichen und brüderlichen Empfang zu danken. Alle Teilnehmer haben tolle Erinnerungen an diese Reise voller Austausch und Teilen.

Die Schönheit der Kathedrale liegt vor allem in ihrem extravaganten gotischen Stil und der Harmonie des gesamten Gebäudes, aber auch in der Lesart der zahlreichen spirituellen Symbole, die sie zur Beobachtung bietet. Es ist ein Ort von unglaublichem symbolischem Reichtum, an dem jedes Detail zum Nachdenken einlädt. Durch die Entschlüsselung der Symbole, die die Wände und Buntglasfenster schmücken, begibt sich der Besucher auf eine Initiationsreise.

Das Gebäude selbst ist ein Symbol

  • Ostausrichtung: Stellt den Sonnenaufgang dar, Symbol der Auferstehung Christi und der Hoffnung auf Erlösung.
  • Die Westfassade: Sie ist mit Szenen aus dem Jüngsten Gericht verziert und erinnert die Gläubigen an das Ende der Zeiten und die Notwendigkeit zur Buße.
  • Die Zwillingstürme: Sie ragen in den Himmel und symbolisieren das Streben der Seele nach Gott und die Suche nach göttlichem Wissen.
  • Das Labyrinth: Es ist in den Boden des nördlichen Querschiffs eingraviert und lädt Sie zu einer inneren Reise ein, zu einer Meditation über die Suche nach Wahrheit und das Heil der Seele.

Die Buntglasfenster:

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  • Farben: Die Buntglasfenster von Chartres symbolisieren mit ihren hellen und intensiven Farben das göttliche Licht, das die Welt erleuchtet und die Dunkelheit überwindet. Das berühmte Chartres-Blau ist leicht an seiner helleren Farbe zu erkennen.
  • Biblische Szenen: Die auf den Buntglasfenstern dargestellten biblischen Szenen erzählen die Geschichte der Erlösung und sind zugleich Zeugen der damaligen Gewerbe und Mäzene.
  • Jungfrau Maria: Die allgegenwärtige Anwesenheit der Jungfrau Maria in den Buntglasfenstern unterstreicht die zentrale Rolle der Mutter Gottes in der katholischen Religion.

Das königliche Portal:

  • Skulpturen der Tugenden: Die Statuen der Kardinaltugenden und theologischen Tugenden am Königsportal erinnern die Gläubigen an die Bedeutung eines gerechten und moralischen Lebens.
  • Lächeln des Engels: Das rätselhafte Lächeln des Engels in der Mitte des königlichen Portals ist Gegenstand zahlreicher Interpretationen und symbolisiert abwechselnd Weisheit, Freude oder himmlische Glückseligkeit.

Seit Jahrhunderten besteht eine schwache, aber faszinierende Verbindung zwischen der Kathedrale von Chartres undder Freimaurerei. Es kursieren Theorien und Legenden, die bestimmte Elemente der Architektur und Skulpturen der Kathedrale mit freimaurerischen Symbolen in Verbindung bringen.

Das in den Boden des nördlichen Querschiffs eingravierte Labyrinth von Chartres wird oft als Symbol für den Initiationsweg der Freimaurer interpretiert. Bestimmte Skulpturen in der Kathedrale, wie etwa die „Wilden Männer“, die die Säulen der Südvorhalle schmücken, wurden mit freimaurerischen Figuren verglichen. Geometrische Muster und Symbole in den Buntglasfenstern der Kathedrale waren ebenfalls Gegenstand freimaurerischer Interpretationen.

Eine hartnäckige Legende schreibt den Bau der Kathedrale Rittern und Baumeistern zu, die proto-freimaurerischen Zünften angehörten. Theorien besagen, dass die Kathedrale Geheimgänge und freimaurerische Symbole enthält, die den Laien verborgen bleiben.

Es gibt keine schlüssigen historischen Beweise, die den Bau der Kathedrale direkt mit der Freimaurerei, wie wir sie heute kennen, in Verbindung bringen. Gotische Kunst und Freimaurerei haben eine gewisse Symbolik und gemeinsame Werte, wie spirituelle Erhebung, das Streben nach Wissen und das Streben nach Perfektion. Die Assoziation der Kathedrale mit der Freimaurerei ist oft eine Frage individueller Interpretationen und unbegründeter Theorien. Auch wenn die Kathedrale von Chartres durch ihre Schönheit und ihren symbolischen Reichtum fasziniert, ist es wichtig, Fakten von Mythen und Legenden zu trennen. Der Einfluss der Freimaurerei auf ihren Aufbau bleibt Gegenstand von Debatten und Interpretationen, ohne formelle historische Beweise.